100 Jahre Vereinsgeschehen


Im Jahre 1917 schlossen sich einige Eisenbahnerkollegen unter der Führung von Herren Anton Wagner zusammen und suchten bei der Bundesbahndirektiong Wien um ein brach liegendes Grundstück (Stadtwald) zur Verwendung als Kleingartenanlage an.

 

Die Österreichischen Bundesbahnen überließen den Kollegen das Grundstück für vorläufig 10 Jahre (Pachtvertrag). Es wurde ein Verein gegründet, das Grundstück wurde parzelliert a^250m², so dass 64 Parzellen entstanden. Weiters wurde ein kleines Vereinshaus im Ausmaß von 4m³ gebaut. Somit konnten 64 Familien ein Stück Garten bearbeiten und ihren Speiseplan mit eigenem Gemüse aufbessern. Die Not wurde ein bisschen gelindert.

 

Da in der Anlage kein Wasser vorhanden war, musste es mühevoll vom Bründl im Stadtwald mit dem sogenannten Ochsenjoch in den Garten getragen werden. Später versuchte man mit Hilfe eines Windrades Wasser in die Anlage zu Pumpen. Dieses System bewährte sich auf Dauer nicht, so dass sich die Vereinsleitung unter Führung von Obmann Anton Wagner entschloss, bei der ÖBB Direktion anzusuchen um Wasser vom Wasserturm in der Zugförderung zu bekommen. Dem Ansuchen wurde stattgegeben, nun konnte mit dem Bau der ersten Wasserleitung begonnen werden (Nutzwasser).

 

Die Wasserleitung wurde in Eigenregie von den Vereinsmitgliedern hergestellt. Im Jahre 1939 wurde von der Westbahn zur Leobersdorferbahn eine Verbundungsschleife gebaut. durch diesen Bau verlor der Verein 14 Parzellen und den Zufahrtsweg samt Wasserleitung. Nun musste eine neue Wasserleitung gebaut werden. Das Material für die neue Wasserleitung stellte die damalige Reichsbahndirektion zur Verfügung.

 

Der Anschluss an die öffentliche Wasserleitung in der Waldstraße sowie die Verlegung der neuen Wasserleitung wurde von den Mitgliedern des Vereines in Eigenregie hergestellt.

 

In den Kriegsjahren gehörte der Verein zum Landesverband Donauland. Da die Anlage an der Bahn liegt bzw. die Mariazellerbahn unter der Anlage durchfährt, blieb die Anlage in den Kriegsjahren auch von Bombenangriffen nicht verschont.

 

Nach dm Krieg wurde das Areal durch Tausch der Stadtgemeinde übergeben.

Im Flächenwidmungsplan wurde es zum Grüngürtel erklärt. Auf Intervention des Zentralverbandes und des Bezirksobmannes erheilt die Anlage auch wieder einen Zufahrtsweg an der Nordseite.

 

In den letzten Jahren wurde das Vereinshaus an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Elektrifizierung der Anlage mit Münzzähler und Vollanschluss der einzelnen Parzellen. Auch der Ausbau des Vereinshauses und der Laube mit neuen Dächern und die Erneuerung der WC Anlagen wurden durchgeführt.

KGV Kleingartenverein St. Pölten Lageplan
Anlage in den Anfangsjahren
KGV Kleingartenverein St. Pölten Lageplan
Anlage aktuell

KGV Kleingartenverein St. Pölten Luftansicht
Anlage von oben, links die Bahnlinie, links hinten der 2. Eingang, rechts unten der Haupteingang mit Vereinshaus
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