Kurze Historie zum Stadtwald


Kaiser Franz Josef II

Am westlichen Stadtrand auf erhöhtem Plateau über der Hötzendorferstraße, zwischen Linzer Straße und Waldstraße gelegen. Ein von Promenaden durchzogenes Waldgebiet, das 1888 zum vierzigjährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef II zunächst als Kaiserwald angelegt worden war.

 

Am 13. März 1888 fasste der Verschönerungsverein auf Antrag seines Vorstandes Josef Zifferer den Beschluss, die von Friedrich Sommer begonnene Bewaldung des Kalvarienberges fortzusetzen und bei der Gemeinde zu diesem Zwecke die Erwerbung der Grundfläche von 12 bis 15 Joch oberhalb desselben anzuregen, welche Anpflanzung "Kaiserwald" heißen sollte.

(Denkschrift über die Entstehungsgeschichte des Kaiserwaldes in St. Pölten, von Friedrich Sommer; St. Pölten 1898)

 

Dazu spendete der Sparkasserverein am 30. November 1888 einen Jubiläumsfonds von 5000 fl. für den Ankauf von Grundstücken jenseits der Leobersdorferbahnlinie zwischen Kalvarienberg und Schiessstätte, welche entweder dem Verschönerungsverein oder der Stadtgemeinde gehören und nach grundbürgerlicher Feststellung ihrer Bestimmung, eine Waldanlage zu bilden, niemals entfremdet werden sollte.

 

Nachdem die Gemeinde, welche der Erklärung des Verschönerungsvereines zufolge die Eigentümerin des zu erwerbenden Grundes wurde, am 12. März 1889 den Ankauf von 4 Parzellen im Ausmaße von 7 Jch 413 Quadratklaftern um 3700 fl. genehmigt hatte, wurde zur Durchführung der Bewaldung ein Komitee aus Mitgliedern der Gemeindevertretung (Bürgermeister Dr. Fröstl, Franz Ertl, Dr. Hermann Ofner und Vinzenz Höfinger) und des Verschönerungsvereines (Johann Zifferer, Ferdinand Eckstein, Franz Lechner und Friedrich Sommer) eingesetzt. Sie begann am 23. April d.J nachdem die Forst- und Domänenverwaltung in St. Pölten und die Fraf Falkenhayn^schen Futsverwaltung in Walpersdorf 2600 Nadel- und Laubbäume gespendet hatten und außerdem vom Stift Lilienfeld und der Herrschaft Gratzen in Böhmen 12000 Fichten erworben worden waren.

 

weibliche Statue

Für die Erweiterung des Kaiserwaldes über die Galgenleiten in der Richtung auf das Wäldchen beim Teufelhof bzw. gegen Viehofen spendete die Sparkasse am 8. Dezember 1903 als Jubiläumsgabe 10000K, wofür zunächst die dem Religionsfonds gehörigen Grundstücke Parz. Nr. 836 und 837 rechts vom Witzendorfer Weg (verlängerte Andreas Hoferstrasse) angekauft und durch den Verschöngerungsverein bepflanzt wurde. Seither sind die Neuanpflanzungen zum Teil schon bis an die Straße nach Witzendorf gediehen. Ebenso ist der "Eisberg" ("Hermannshöhe") in die Waldparkanlage einbezogen und 1922 auch der angrenzende Teil des Parks der ehemaligen Militärunterrealschule, welche ansonsten als Sportplatz dient, hiermit vereinigt worden.